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Berlin Am kommenden Dienstag (9. Januar) findet auf Einladung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Ministerium ein Krisengipfel fr die ambulante haus- und fachrztliche Versorgung statt. Nach den Hausrzten haben nun auch die Fachrzte ihre Erwartungen an das Treffen formuliert.
Wir erwarten klare Zusagen hinsichtlich der Zukunftsfhigkeit der ambulanten Versorgung durch unsere Facharztarztpraxen, betonte Dirk Heinrich, Vorstandsvorsitzender des Spitzenverbands Fachrzte Deutschlands (SpiFa).
Neben der bereits im Koalitionsvertrag stehenden und seit zwei Jahren zur Umsetzung anstehenden Entbudgetierung der hausrztlichen Versorgung msse es auch einen deutlichen Schritt hin zur Beendigung der Budgetierung der fachrztlichen Versorgung geben. Dabei geht es aus Sicht von Heinrich nicht nur um die grundversorgenden Fachrzte, sondern auch um die spezialisierte fachrztliche Versorgung.
Die Budgetierung im Facharztbereich habe mittlerweile vielerorts ein derartig hohes Niveau erreicht, dass hufig eine zeitnahe Diagnosestellung nicht mehr mglich sei. Hausrzte wollten und knnten insbesondere neu erkrankte Patienten nicht ber Monate ohne fachrztliche Untersuchungen und Diagnosestellung sinnvoll versorgen.
Der Spifa begrndete den Ruf nach einem Ende der Budgetierung unter anderem damit, dass ansonsten viele rztinnen und rzte der geburtenstarken Jahrgnge aus Frustration ber den jetzigen Reformstau frher in Rente gehen knnten als bisher angenommen.
Da der rztliche Nachwuchs zunehmend ausbleibe, sei ohne eine Mehrarbeit der jetzt existierenden Praxen und eine freiwillige Verlngerung der Lebensarbeitszeit von niedergelassenen Haus- sowie Fachrzten ein derartig groer Versorgungsengpass in den nchsten Jahren zu erwarten, dass es zu sehr langen Wartezeiten fr Patienten mit entsprechend gesundheitlichen Nachteilen kommen werde, so Heinrich.
Die Ampelkoalition hat in ihrem Koalitionsvertrag eine Entbudgetierung der hausrztlichen Versorgung vorgesehen. Vor kurzem wude die Budgetierung fr Fachrzte fr Kinder- und Jugendmedizin sowie fr Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie aufgehoben. Der Spifa-Chef mahnte neben der Entbudgetierung einen deutlichen Abbau von Brokratie und eine Erweiterung der Digitalisierung mit echtem Nutzen fr Arzt und Affected person an.
Die Kassenrztliche Bundesvereinigung (KBV) verwies darauf, dass Stand heute rund 545.000 Menschen die Petition zum Erhalt der wohnortnahen und qualitativ hochwertigen ambulanten Versorgung on-line oder auf Unterschriftenlisten gezeichnet haben. Das ist der Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Politik, sagte KBV-Chef Andreas Gassen. Die Brgerinnen und Brger machten sich groe Sorgen um die ambulante Versorgung.
berwltigt und dankbar zeigte sich Gassen gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Stephan Hofmeister und Sibylle Steiner angesichts der rekordverdchtigen hohen Resonanz. Die Petition ist noch in Bearbeitung, das heit, die Stimmenzhlung luft noch. Sie ist noch nicht beendet, so der KBV-Chef. Das gibt uns Rckenwind fr das Gipfelgesprch mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Dienstag. Die Menschen in Deutschland stehen hinter uns. © might/EB/aerzteblatt.de