marktbericht
Allzu weit kam der DAX mit seinem Erholungsversuch zur Wochenmitte nicht. Zu unsicher bleibt die Lage im Nahen Osten. Auch die New Yorker Börsen kommen nicht voran.
Zur Wochenmitte startete der DAX zunächst einen weiteren Erholungsversuch auf Kurse über 17.900 Punkte, musste im Handelsverlauf aber quick seine ganzen Gewinne wieder abgeben. Am Ende blieb dem Leitindex ein Zuwachs von 0,02 Prozent auf 17.770 Punkte. Die Unsicherheit bleibe hoch, auch wenn derzeit noch Gelassenheit herrsche, sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Companions. “Und solange unklar ist, ob der Konflikt zwischen Israel und dem Iran weiter eskalieren wird, wird das auch so bleiben.”
Der nach Ostern eingeschlagene Abwärtstrend im deutschen Leitindex bleibt damit weiter intakt. An den vergangenen Handelstagen hatte sich die charttechnische Lage im Börsenbarometer deutlich eingetrübt, der DAX warfare nachhaltig unter sein altes Rekordhoch bei 18.039 Punkten gerutscht.
Unter dem Eindruck einer intestine anlaufenden Berichtssaison ist die Wall Avenue mit Aufschlägen in den Tag gestartet. Mittlerweile sind der Dow Jones und die Technologietitel an der Nasdaq aber ins Minus gedriftet. “Bei dieser Bilanzsaison geht es generell darum, die Kursanstiege, die wir gesehen haben, irgendwie zu bestätigen, und zu herausfinden, ob die Rentabilität der Unternehmen so stabil ist, wie die Leute hoffen”, sagte Richard Flax vom Vermögensverwalter Moneyfarm.
Fundamentaler Hintergrund der seit Ostern laufenden Korrektur sind die geopolitische Lage im Nahen Osten und die gestiegenen Unsicherheiten um die künftige Zinsentwicklung in den Vereinigten Staaten. Erst gestern hatte Fed-Chef Jerome Powell den Zinssenkungsfantasien der Anleger abermals einen Dämpfer verpasst. Angesichts der Lage an der Inflationsfront und des noch immer starken Arbeitsmarkts sei es derzeit angebracht, die straffe Geldpolitik weiter wirken zu lassen, so Powell.
Händler an den US-Terminmärkten sehen nun nur noch geringe Aussichten, dass die US-Notenbank Fed mehr als eine Zinssenkung im laufenden Jahr wagen wird. An den Finanzmärkten wird eine geldpolitische Wende nun frühestens für September erwartet. Entsprechend große Aufmerksamkeit dürfte dem Konjunkturbericht der Fed an diesem Abend, dem Beige E book, zukommen.
Die Feinunze Gold kostet zur Stunde 2.385 Greenback und damit 0,1 Prozent mehr als gestern. In der vergangenen Woche hatte das gelbe Edelmetall bei knapp 2.432 Greenback einen historischen Höchststand erreicht. Der Euro tendiert am frühen Abend bei 1,0640 Greenback etwas höher.
Die Furcht vor einer schwächelnden Nachfrage aufgrund der mauen Konjunkturdynamik in China hat am Morgen die Ölpreise gedrückt. Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich aktuell um 1,9 Prozent auf 88,23 Greenback professional Barrel (159 Liter). Auch ein Anstieg der US-Rohölvorräte lässt Versorgungsängste aufgrund der Spannungen in Nahost in den Hintergrund treten. In der vergangenen Woche steigen die Rohölbestände der USA unerwartet deutlich um 2,7 Millionen auf 460 Millionen Barrel. Die Furcht vor einer Eskalation im Nahen Osten hatte zuletzt die Risikoaufschläge am Ölmarkt in die Höhe getrieben.
An der Wall Avenue sticht United Airways mit deutlichen Gewinnen heraus. Die US-Fluggesellschaft hat im vergangenen Quartal trotz der wochenlangen Stilllegung von Maschinen des Typs Boeing 737-9 Max weniger Verlust eingefahren als an der Wall Avenue erwartet. Das Fehlen mehrerer Dutzend Maschinen des Boeing-Typs im Januar kostete United rund 200 Millionen Greenback. Unter dem Strich gab es einen Verlust von 124 Millionen Greenback nach einem Minus von 194 Millionen Greenback im Vorjahresquartal.
Die Qualitätskontrollen beim amerikanischen Flugzeugbauer Boeing werde heute Abend (ab 20.15 Uhr MESZ) im Mittelpunkt einer Anhörung im US-Senat stehen. Im Unterausschuss für Ermittlungen soll unter anderem ein Boeing-Mitarbeiter aussagen, der nun als Whistleblower auftritt. Er behauptet, dass Boeing bei der Herstellung des Modells 787 “Dreamliner” Fehler beim Zusammenfügen von Rumpfteilen toleriert habe.
Am deutschen Aktienmarkt stachen die Papiere von Adidas an der DAX-Spitze mit plus 8,7 Prozent hervor. Der Sportartikelhersteller zeigte sich nach einem überraschend guten Begin ins Jahr optimistischer für 2024. Der Umsatz solle in diesem Jahr währungsbereinigt um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz wachsen, teilte der Sportartikelhersteller mit. Beim Betriebsergebnis rechnen die Franken jetzt mit 700 Millionen Euro.
Am DAX-Ende lag Continental mit einem Minus von 5,4 Prozent. Der Konzern hat im ersten Quartal in der Autozulieferung wieder rote Zahlen geschrieben. Vor Zinsen, Steuern und bereinigt um Sondereffekte machte Conti mit der Autozulieferung je 100 Euro Umsatz rund 4,30 Euro Verlust. Analysten hatten zwar mit einem schwierigen Jahresstart gerechnet, aber nicht in dieser Größenordnung.
Volkswagen will die Kosten von Elektroautos mit der neuen, gemeinsam mit dem chinesischen Associate Xpeng geplanten Kompaktwagen-Plattform kräftig senken. Die eigens für China gedachte “China Electrical Structure” (CEA) senke die Kosten um 40 Prozent im Vergleich zu der in Deutschland entstandenen Plattform MEB, erklärte der Autobauer heute in Peking. Das werde unter anderem erreicht, indem die Zahl der Steuergeräte durch einen zentralen Pc reduziert werde.
Der schwedische Lkw-Hersteller Volvo warfare bei den Anlegern nach einem überraschend starken Quartalsgewinn gefragt. Das bereinigte Betriebsergebnis im ersten Quartal perception sich auf 18,2 Milliarden Kronen, Analysten hatten im Schnitt mit 16,9 Milliarden Kronen gerechnet. Jefferies hob lobend hervor dass es keine Bereinigungen gegeben habe, zudem sei das Ergebnis angesichts starker Barmittel qualitativ hochwertig. Die Fundamentaldaten der Branche entwickelten sich auch für 2025 positiv, sagten die Analysten.
Chip-Werte wie Infineon und Aixtron standen nach einem schwächer als erwarteten ersten Quartal des niederländischen Halbleiterkonzerns ASML unter Druck. Bei den Niederländern warfare der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 3,8 auf 3,6 Milliarden Euro gesunken. Analysten hatten hingegen im Schnitt eine Steigerung auf 4,6 Milliarden Euro erwartet.
Die Tarifverhandlungen für rund 12.000 Beschäftigte der Deutsche-Financial institution-Tochter Postbank haben offenbar auch in der vierten Verhandlungsrunde noch kein Ergebnis gebracht. In den Gesprächen mit ver.di habe die Deutsche Financial institution zwar gestern ihr Angebot auf eine Gehaltserhöhung von zehn Prozent in zwei Stufen aufgestockt, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Dieses sei aber abgelehnt worden.
Der Technologiekonzern Siemens eröffnet einen neuen Forschungsstandort am Universitätscampus in Garching bei München. Im fertiggestellten ersten Bauabschnitt des Projekts sollen etwa 450 Siemens-Beschäftigte mit 150 Wissenschaftlern der Technischen Universität München an Zukunftstechnologien forschen.
Bei der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa sind im ersten Quartal dieses Jahres im europaweiten Vergleich die meisten Flüge ausgefallen. Die Airline stornierte in den ersten drei Monaten des Jahres 5,99 Prozent ihrer Flüge, im gleichen Zeitraum 2023 waren es 2,97 Prozent, wie der Rechtsdienstleister Flightright mitteilte. Insgesamt schnitt Deutschland in dem Rating schlecht ab. Grund dafür seien die wiederholten Streiks im ersten Quartal.
Die Aktionäre von Borussia Dortmund bejubelten den Einzug ins Halbfinale der UEFA Champions League (CL). Die Aktien des Fußballvereins schossen um bis zu 10,7 Prozent auf 3,77 Euro nach oben. Der erste CL-Halbfinal-Einzug seit elf Jahren beschere dem Verein zusätzliche Preisgelder in Höhe von mindestens 12,5 Millionen Euro, rechneten die Analysten von NuWays vor. Deswegen sei mit einer Anhebung der Gewinnprognose in derselben Höhe zu rechnen.
Der französische Luxusgüter-Hersteller LVMH hat nach seinem Rekordjahr eine schwächere Nachfrage seiner betuchten Kundschaft zu spüren bekommen. Im ersten Quartal sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent und verfehlte damit die durchschnittlichen Analystenerwartungen, wie der Konzern mit Marken wie Louis Vuitton, Christian Dior und Loewe am Abend in Paris mitteilte.