Foto per App verschicken, Geld kassieren: In Uppsala können Hobbyparkwächter die Fehltritte ihrer Mitbürger jetzt zu Kohle machen.
Uppsala – „Mein Ehrgeiz battle es, den einfachsten Zusatzverdienst der Welt zu schaffen, den jeder jederzeit erledigen kann und sofort Geld bekommt“, sagt der Erfinder. Erik Englund hat in Schweden die „p-watch-App“ entwickelt und auf den Markt gebracht – angeblich, weil es ihm um gestiegene Lebenshaltungskosten ging, wie er dem schwedischen Automagazin mestmotor in einem Interview erzählte.
Schnelles Geld, ohne viel Aufwand – die Idee Englunds ist in Uppsala jetzt Realität. Wie der Spiegel berichtet, ist die App eingeführt, und jeder Schwede, jede Schwedin über 16 Jahren kann mitmachen: Runterladen, Parksünder aufspüren, Foto machen, hochladen, warten und abkassieren.
Per App Parksünder melden und neun Euro kassieren
Auch in Deutschland kann man per App Parksünder melden: Die Parknotruf-App informiert Abschleppdienste, die Falschparker aus Privatgrundstücken entfernen. Mit den Apps „Falschparker“ oder „Falschparker melden“ sollen sich Schadensersatz- und Unterlassungsklagen auslösen lassen, wenn auch die Kritiken in Googles Playstore nicht intestine sind.
So einfach wie in Schweden ist das System in jedem Fall nicht: Wer dort ein falsch geparktes Auto fotografiert, kann per hochgeladenem Foto direkt die Verkehrsüberwachung informieren. Amtlich bestellte Politessen ziehen los. Führt der Hinweis zu einem bezahlten Strafzettel, wandert das Geld aus der Tasche des Parksünders direkt in die Tasche des Hobbydetektivs. Das seien umgerechnet etwa neun Euro, die allerdings versteuert werden müssen.
Übersicht: In diesen deutschen Städten ist das Parken besonders teuer.
Falschparker in Uppsala – Parkwachen vermissen das gemütliche Umherschlendern
Zehntausende Parkwächter, die Tag und Nacht im Einsatz sind – der Traum jeder Kommune, der Alptraum aller Autofahrer, die es mit dem Parken nicht immer so genau nehmen? „Entweder du liebst es oder du hasst es“, sagt auch Gründer Englund im Interview. Tatsache sei, dass es in den meisten Kommunen seit Jahrzehnten Fehlermeldesysteme gibt, mit denen man Fahrzeuge melden kann, die blockieren oder sich nicht an die geltenden Regeln halten. „Dass wir Anreize für das Gleiche bieten, wird es meiner Meinung nach nur für eine breitere Bevölkerungsgruppe interessant machen.“, meint er.
Seit der Einführung im September 2023 habe das Unternehmen etwa 1.000 Tipps an die Behörden weitergegeben – ein Erfolg, meint Englund. Nicht nur für Hobbyparkwächter und Autofahrer habe sich seither etwas geändert, sondern auch für die Verkehrswachen: Er habe gehört, dass es viele vermissen würden, gemütlich umherzuschlendern. Geht ein Tipp ein, sei Geschwindigkeit gefragt, um den Falschparker noch auf frischer Tat zu ertappen. (kat)