Es ist das Ende der Pension „Zum Wilhelm“ in Germerode in ihrer jetzigen Kind: Die Betreiber verkaufen. Ausschlaggebend sei die State of affairs mit Behörden gewesen.
Germerode – Schweren Herzens und mit vielen schönen Erinnerungen verlassen Petra und Kees van der Zee Ende des Monats die Pension „Zum Wilhelm“ in Germerode. Einen Käufer haben sie gefunden. Der äußere sich nicht genau über die Zukunft des Hauses. Fest stehe laut Petra van der Zee: „Es bleibt nicht so, wie es jetzt ist.“
Den Abschied hat sich das Ehepaar nicht leicht gemacht. „Die Leute sind so lieb“, so die Betreiberin über die Stammgäste. Gemeinsam mit einem befreundeten Paar waren die van der Zees über eine Anzeige im Web auf die Pension aufmerksam geworden. In den Niederlanden hatte Petra van der Zee eine „Mattress and Breakfast“-Unterkunft betrieben. In Germerode setzten die Betreiber weniger auf à la carte und mehr auf ein rustikales Angebot mit dem Biergarten, Tanzabenden mit Livemusik und Gegrilltem. „Jetzt wird es nonetheless hier“, so Ehemann Kees.
Betreiber von Pension „Zum Wilhelm“ in Germerode sehen Behörden-State of affairs als Verkaufsgrund
„Es ist nicht aus finanziellen Gründen“, sagt er über den Verkauf. Ausschlaggebend sei die State of affairs mit Behörden gewesen. Die bei Regen als Ausweichmöglichkeit für den Biergarten genutzte Scheune habe das Paar plötzlich nicht mehr verwenden dürfen. Die Nachricht des Kreisausschusses mit der Data der Aufsichtsbehörde habe sie überrascht. Laut eigener Auskunft hätten sie viel in die Scheune investieren müssen. Letztlich sei es weniger dieses Verbot und mehr die Reaktion der Behörden gewesen, die zur Entscheidung beitrug. „Wir verstehen gar nicht, dass sich die Behörden so mit Distanz benehmen, ohne Verständnis zu haben, dass es in der Gastronomie eh schwierig ist“, so Kees van der Zee.
Er beobachtet, wie die Gastronomie im Werra-Meißner-Kreis abnehme. Höhere Lebenshaltungskosten sorgten dafür, dass Menschen eher zu Hause oder in Dorfgemeinschaftshäusern feiern. Viele hätten sich zudem während der Coronapandemie daran gewöhnt, Treffen und Feste privat mit selbst organisierten Getränken abzuhalten.
Schwere Zeiten für Gastronomie in Werra-Meißner-Kreis
Für das Paar spielt in die Entscheidung mit hinein, dass Kinder und Enkelkinder in den Niederlanden leben und sich Besuche durch die Arbeitszeiten in der Gastronomie schwer planen lassen. Hinzu kommt, dass sie 60 Jahre alt ist und er bald 62 wird. Da sich schnell ein Käufer fand, haben sich beide zum Verkauf entschieden.
„Es wird kein Wohnhaus. Es bleibt eine Pension“, so die Betreiberin. Genaue Pläne habe der Käufer noch nicht. Sicher sei, dass die Gastronomie schließe. Ob die Pension zur Unterbringung von Mitarbeitern genutzt werde oder bestehen bleibe, sei unklar. Eine große Sorge sei laut Bürgermeister Friedhelm Junghans, dass der Zustand des Gebäudes leidet, wenn darin keine Gastronomie mehr angeboten, sondern es über mehrere Jahre anderweitig genutzt werde. Sollte es so in einen schlechten Zustand kommen, wäre das eine Katastrophe mitten im Ort.
Gewünscht hätten sich die van der Zees, dass die Pension wie gewohnt oder größer weitergeführt werden würde. Was mit den Buchungen ab Dezember 2023 geschehe, wollen sie nach dem Verkauf klären. Fest geplant ist eine Abschiedsparty am Freitag, 24., und ein „Final Dance“ am Samstag, 25. November. Auch ihre berufliche Zukunft sei noch offen. „Wir bleiben hier im Werra-Meißner-Kreis“, ist sich Kees van der Zee nach 15 Jahren sicher. (Eden Sophie Rimbach)